Einstimmiges Ergebnis:
Vertreterversammlung der Volksbank Beckum-Lippstadt beschließt Stärkung des Eigenkapitals und Dividende in Höhe von fünf Prozent.
Foto: Franziska Johnigk


Volksbank Beckum-Lippstadt mit hervorragender Geschäftsentwicklung

Deutliches Wachstum beim Kundengesamtvolumen. Hohe Kundenzufriedenheit. Eigenkapital weiter gesteigert. Fünf Prozent Dividende.

Beckum/Lippstadt. Es ist das Hochamt jeder Genossenschaft: Die jährliche Mitglieder- oder Vertreterversammlung, auf der Vorstand und Aufsichtsrat Rechenschaft ablegen über die Entwicklung des Unternehmens. Am 25. Juni war es für die Volksbank Beckum-Lippstadt so weit. 431 Vertreterinnen und Vertreter waren zur Versammlung ins Stadttheater Lippstadt eingeladen. Sie erfuhren Gutes über ihre Genossenschaft – und das trotz eines sehr schwierigen, von Krisen geprägtem Jahr 2023.

„Es gibt nicht nur Schlechtes zu berichten über das Jahr 2023 – diesem „Jahr zum Vergessen“ wie eine große deutsche Zeitung formulierte. Im Gegenteil: Für die Volksbank Beckum-Lippstadt war es ein besonders erfolgreiches Jahr.“ Mit diesen Worten fasste Vorstandsvorsitzender Stefan Hoffmann die Geschäftsentwicklung der Bank in 2023 zusammen. Gleichzeitig machte Hoffmann deutlich, wem dieser Erfolg geschuldet war: „Unser Rekordergebnis ist nicht vom Himmel gefallen. Es ist hart erarbeitet. Mit ganz viel Einsatz, Kompetenz und Leistungswillen. Deshalb bin ich sehr stolz auf das gesamte Team und die herausragende Teamleistung. Dafür von mir an alle Mitarbeitenden ein großes Dankeschön.“

Wachstum des Kundengesamtvolumens

Das Kundengesamtvolumen wuchs um 8,4 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Besonders bemerkenswert: Mit dem Anstieg von 8,4 Prozent liegt die Volksbank Beckum-Lippstadt um fast fünf Prozentpunkte über dem Verbandsdurchschnitt. Das Kundengesamtvolumen spiegelt nicht nur die bilanziellen Einlagen und Kredite der Volksbank wider, sondern auch die von ihr vermittelten und betreuten Produkte ihrer genossenschaftlichen Verbundpartner. Dazu gehören etwa die Fondsgesellschaft Union Investment, die R+V Versicherungsgruppe, die Bausparkasse Schwäbisch Hall und die Münchener Hypothekenbank. „Im Grunde genommen sind das also alle Geschäftsabschlüsse, die über die Schreibtische unserer Berater gegangen sind“, so der Vorstandsvorsitzende.

Hohe Kundenzufriedenheit

Hoffmann hob weiter hervor, dass die Kunden die Beratungs- und Servicequalität nicht nur mit Geschäftsabschlüssen honorierten, sondern auch ein positives Feedback in einer Zufriedenheitsbefragung gaben. „Mehr als eintausend Kunden haben sich voriges Jahr an unserer Befragung beteiligt und Punkte für unsere Beratungs- und Servicequalität vergeben. Mit unseren 71 Punkten liegen wir schon jetzt um fünf Punkte über dem bundesweiten Durchschnitt. Und wir arbeiten hart daran, das Ergebnis weiter zu verbessern.“

Weiter steigende Kreditvergabe

Die zuverlässige Kreditvergabe an Unternehmen und Privatpersonen über alle Konjunkturphasen hinweg hat für die Volksbank Beckum-Lippstadt einen besonderen Stellenwert. „Mit den von uns vergebenen Krediten fördern wir nicht nur unsere Mitglieder, sondern stärken auch die Wirtschaft hier in unserer Region. Und wir helfen so, Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen“, erläuterte Hoffmann.

Von dem Boom der Vorjahre am Wohnimmobilienmarkt war 2023 nichts mehr zu spüren. Konjunkturelle Unsicherheit, der Kaufkraftverlust infolge der hohen Inflation, die gestiegenen Finanzierungskosten und die hohen Immobilien- und Baupreise schreckten viele Bauherren ab.

Kompensiert wurde diese Entwicklung durch das Kreditwachstum im Firmenkundengeschäft. „Unser bilanzwirksames Kreditvolumen konnten wir per Ende 2023 auf insgesamt 2,0 Milliarden Euro steigern. Das ist immerhin ein Plus von 4,7 Prozent und deutlich besser als der Durchschnitt im Verbandsgebiet von 3,6 Prozent.

Wertpapierbestände wachsen um 28,6 Prozent

Die Kundeneinlagen sind deutlich um acht Prozent oder 137,6 Mio. Euro gestiegen. Ursächlich hierfür waren institutionelle Einleger, wie Kommunen und Krankenkassen. „Diese Einlagen sind für uns günstiger als klassische Bankenrefinanzierungen. Wir benötigen sie unter anderem auch für unser wachsendes Kreditgeschäft“, stellte Hoffmann heraus. Die klassischen Einlagenbestände von Privaten und Unternehmen konnten hingegen nur gehalten werden – zum Glück, wie Hoffmann herausstellte. Denn das gestiegene Zinsniveau machte nicht nur Anlagen in klassischen Festgeldern und Sparbriefen wieder attraktiv, sondern auch in festverzinsliche Wertpapiere. Daher stiegen die Wertpapierbestände in den Depots der Kunden der Volksbank Beckum-Lippstadt deutlich um 218,8 Millionen Euro oder 28,6 Prozent auf 984,9 Millionen Euro.

Aufwands-Ertragsrelation weiter verbessert

Weiter verbessert hat sich die Aufwands-Ertragsrelation der Bank. „Wir benötigten voriges Jahr 54,7 Cent, um einen Euro zu verdienen“, so Hoffmann. „Im Jahr davor lagen wir noch bei 59,7 Cent.“ Ursächlich dafür war vor allem der in 2023 erreichte Zinsüberschuss, der sich nach dem Ende der Null- und Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank deutlich um 7,4 Millionen Euro erhöht hat. Einerseits konnte die Bank Wertpapiere mit einem attraktiven Zinskupon erwerben. Andererseits wurden im Einlagengeschäft wieder bessere Margen erzielt, da die Bank nicht mehr den Negativzins für ihre Kunden tragen musste. „Sie erinnern sich, dass wir erst ab einem Guthaben in Höhe von 250 T€ mit unseren Kunden über Negativzinsvereinbarungen verhandelt haben“, erinnerte Hoffmann an die zurückliegende Null- und Negativzinsphase.

Gewinnbeteiligung für Mitarbeitende

Das gestiegenes Kundengeschäft hat die Bank mit etwas weniger Mitarbeitern als im Vorjahr betreut. Das war so nicht vorgesehen. Aber der allseits beklagte Fachkräftemangel trifft auch die Volksbank Beckum-Lippstadt.

So sank die Anzahl der kaufmännischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Vergleich zum Vorjahr in 2023 um zehn Mitarbeitende auf 286. Hoffmann: „Zum Glück konnten wir diese Lücken inzwischen schließen und es zeigt sich, wie wichtig es ist, in die Ausbildung qualifizierten Personals zu investieren. Das machen wir schon immer, nicht erst, seit es den Fachkräftemangel gibt. Wir stellen jedes Jahr mindestens zehn neue Auszubildende ein, sodass wir insgesamt rund 30 junge Menschen in der Ausbildung zum Bankkaufmann oder zur Bankkauffrau haben.“ Ergebnis ist eine Ausbildungsquote von mehr als zehn Prozent. Ein Spitzenwert angesichts eines Bundesdurchschnitts in der gesamten Wirtschaft von unter fünf Prozent.

Trotz der etwas dünneren Personaldecke ist der Personalaufwand gestiegen, da die Bank die Mitarbeitenden an der sehr guten Geschäftsentwicklung hat partizipieren lassen mit einer höheren variablen Vergütung und der steuer- und abgabenfreien Inflationsausgleichsprämie, auch in Anerkennung für deren außerordentlichen Einsatz.

Fünf Prozent Dividende und Stärkung des Eigenkapitals

Nach Steuern verbleibt ein Ergebnis in Höhe von 26,8 Millionen Euro, wovon 21,4 Millionen Euro den Vorsorgereserven bzw. dem Fonds für allgemeine Bankrisiken zugeführt wurden.

Die Vertreterversammlung folgte dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, angesichts des sehr guten Geschäftsergebnisses die Mitglieder am Erfolg zu beteiligen. Sie beschlossen eine Dividende in Höhe von fünf Prozent bzw. 1,7 Millionen Euro. Mit dem Rest des Bilanzgewinns – 3,6 Millionen Euro – wurde das Eigenkapital der Bank weiter gestärkt, so dass die Genossenschaft nunmehr über ein Eigenkapital von mehr als 266,7 Millionen Euro verfügt. „Damit erfüllt Ihre Volksbank nicht nur die gesetzlichen Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung von Kreditinstituten. Sie verfügt damit insbesondere auch über ausreichende Wachstumsspielräume, um den Kreditwünschen von Privat- und Firmenkunden gleichermaßen gerecht zu werden“, wandte sich Hoffmann an die Vertreter.

Stabile Ergebnisse in 2024

Am Ende seiner Ausführungen blickte Hoffmann auf das laufende Geschäftsjahr und prognostizierte eine stabile Ertragslage, gemessen am Betriebsergebnis vor Bewertung: „Insgesamt sollte uns das Jahresergebnis 2024 erlauben, unser Eigenkapital wieder deutlich zu stärken – und natürlich eine attraktive Dividende an unsere Mitglieder auszuschütten.“

 

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Asmus Schütt, Pressesprecher
Volksbank Beckum-Lippstadt eG, Kahlenstraße 30 – 36, 59555 Lippstadt