Weltmarktführer für Sicherheitstechnik steht für innovative Lösungen. Zusammenarbeit mit Kunden bereits in der Entwicklungsphase und interdisziplinäre Ansätze als Basis des Erfolgs.

Lippstadt. Es hat sich als feste Größe im Lippstädter Veranstaltungskalander etabliert: Das Volksbank Wirtschaftsforum im Stadttheater Lippstadt. Am 27. Mai wurde bereits zum 13. Mal der Lippstädter Wirtschaftspreis vergeben. Dieses Jahr wurde die ASO Safety Solutions GmbH ausgezeichnet, die im Gewerbegebiet am Wasserturm innovative Lösungen auf dem Gebiet der Sicherheitstechnik entwickelt und fertigt. „Die Jury ist beeindruckt von der Innovationsstärke der ASO Safety Solutions“, so der Bürgermeister von Lippstadt, Arne Moritz, der für die Jury die Laudatio hielt. „Durch effektive Entwicklungsprozesse unter Einbindung der Kunden sowie Mitwirkung bei der Definition internationaler Normen sichert ASO Safety Solutions Innovationskraft, Marktgängigkeit und Zukunftsfähigkeit der Produkte.“ Mehr als 650 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnte die Volksbank Beckum-Lippstadt begrüßen.

Schutz von Menschen in unfallträchtigen Umgebungen wie zum Beispiel in Fertigungshallen oder an Einstiegsbereichen von Zügen – hierfür entwickelt die ASO Safety Solutions GmbH moderne und innovative Techniklösungen für den globalen Markt. Den großen Herausforderungen der Globalisierung begegnet ASO mit der Konzentration auf Kernkompetenzen, mit einer behutsamen Anpassung betrieblicher Strukturen und dem systematischen Ausbau der internationalen Präsenz.

Heute sind es weltweit rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die u. a. Sicherheitskontaktelemente, Steuerungen und kundenbezogene Sensorlösungen herstellen. Für den weltweiten Vertrieb zuständig sind neben den Unternehmenszentralen in Deutschland, den USA und China Vertriebssitze in ganz Europa und ein weltweites Händlernetz.

Die Jury des Wirtschaftspreises besteht neben Arne Moritz aus Wilhelm Coprian, bislang 1. Vorsitzender der Akademischen Gesellschaft Lippstadt, Godehard Pöttker, Vorsitzender des Lippstädter Standortforums, Stefan Hoffmann, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Beckum-Lippstadt, und Kurt Weigelt, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Lippstadt. Für Wilhelm Coprian war es das letzte Mal, dass er in der Jury mitwirkte, da er zwischenzeitlich seine Funktion in der akademischen Gesellschaft niedergelegt hat und in den Ruhestand gewechselt ist.

Die Auszeichnung nahmen die Geschäftsführer des Unternehmens, Helmut Friedrich und Daniel Verhufen, entgegen. „Wir freuen uns sehr über diesen Preis, den wir stellvertretend auch für unsere Mitarbeitenden weltweit entgegennehmen. Denn Erfolg und Innovationskraft ist immer Teamwork“, so Friedrich. Sein Geschäftsführerkollege Verhufen ergänzte: „Unser Dank gilt heute Abend der Jury des Lippstädter Wirtschaftspreises dafür, dass sie sich für uns entschieden hat. Aber unser Dank gilt genauso unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie unseren Kunden, mit denen wir gemeinsam nach den besten Lösungen suchen – von der ersten Skizze bis hin zum fertigen Produkt.“

Den Gastvortrag hielt Gregor Gysi – Rechtsanwalt, Bundestagsabgeordneter, Politiker zum Thema „Nach links, nach rechts oder ab durch die Mitte – wie weiter Deutschland?“. Volksbankvorstand Stefan Hoffmann stellte in seiner Begrüßung heraus, dass in all den Jahren, in denen Gysis Partei mehrmals den Markennamen gewechselt habe, sich die Marke Gysi nie verändert habe. „Und ich liege bestimmt nicht ganz falsch, wenn ich sage, dass es wohl kaum einen anderen Politiker gibt, dem auch von politisch Andersdenkenden so viel Sympathie entgegengebracht wird“, hob Hoffmann hervor. Gründe hierfür seien Gysis humorvolle Art, sein rhetorischer Feinschliff und sein messerscharfer Verstand. Und ohne Frage seine demokratische Überzeugung: „Nie wieder Diktatur und sei es fürs edelste Ziel. Nie wieder Avantgarde, die alles zu wissen meint, vor allem besser. Nie wieder Missionierung, die den Menschen vorschreibt, was für sie das Beste sei“, schrieb Gysi in seinen Memoiren.

Gysi reflektierte über aktuelle innen- und außenpolitische Fragestellungen, die das Land bewegen. Dabei begeisterte er das Publikum mit seiner intellektuellen Klarheit, seiner rhetorischen Brillanz und seinem Humor. Sein zentrales Credo: „Wir müssen Demokratie und Freiheit retten und uns den Herausforderungen des Rechtsradikalismus stellen. Dazu gehört auch, dass wir den Menschen eine Perspektive geben können und notwendige Veränderungen sozial flankieren.“

Eine wichtige Rolle spiele dabei der chancengleiche Zugang zu Bildung für Kinder und Jugendliche. Was für andere Länder Rohstoffe seien, sei für Deutschland die Qualifikation seiner Menschen. Chancengleichheit und eine hinreichende finanzielle Ausstattung seien – gekoppelt mit dem notwendigen Respekt für Lehrerinnen und Lehrer – die erforderlichen Grundlagen hierfür. Daran aber fehle es und das Klammern an die Schuldenbremse würde in keiner Weise dem Ernst der Lage in Deutschland gerecht.

Eindrücklich warnte Gysi, dass ohne ein Umdenken hin zu einer sozialen Abfederung und staatliche Investitionen in die Infrastruktur die Radikalisierung von Teilen der Bevölkerung weiter zunehmen würde. Dabei dürfe der Mittelstand sowie die mittelständische Wirtschaft, die sich anders als Großkonzerne einer steuerlichen Belastung durch globale Diversifizierung nicht entziehen könne, nicht weiter belastet werden: „Man kann die Mitte nicht so sehr belasten wie bisher. Sie trägt diesen Staat und unsere Gesellschaft. Wir brauchen vielmehr eine stärkere Besteuerung von Kapitalerträgen.“ Am Beispiel der Schweiz machte Gysi deutlich, dass hierfür Spielraum bestehe: „Würden wir in Deutschland Kapitalerträge wie in der jeglichem Sozialismus unverdächtigen Schweiz besteuern, stünden uns pro Jahr 71 Milliarden Euro mehr für Investitionen in Infrastruktur und Bildung zur Verfügung“, so Gysi.